Im Juni wurde das alte Eingangs- und Sanitärgebäude des Pfeddersheimer Paternusbades abgerissen und das darunterliegende alte Bachbett aufgefüllt. Die Vorkehrungen für den Start des Neubaus sind getroffen. Die Bewerbung um Fördergelder für den zweiten Bauabschnitt ist in Vorbereitung.

Die Stadt Worms setzt sich für den dauerhaften Erhalt des Paternusbades im Wormser Vorort Pfeddersheim ein. Um das Paternusbad langfristig zu erhalten, hatte sich der Badbetreiber, die Freizeitbetriebe Worms GmbH, im Auftrag der Stadt um Fördermittel beim Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beworben. Anfang des Jahres kam dann die freudige Nachricht aus Berlin: Die grundsätzliche Förderfähigkeit wurde mit dem vorläufigen Zuwendungsbescheid bescheinigt. Da zu diesem Zeitpunkt die baufachlichen Prüfungen noch nicht abgeschlossen waren, setzte der Badbetreiber alles daran, um den vorzeiten Maßnahmenbeginn mit dem Abriss des einsturzgefährdeten Sanitärgebäudes zu erwirken – mit Erfolg: Nun ist das Gebäude verschwunden, aber der ersehnte Baustart des neuen Hauptgebäudes mit Kasse und Sanitärbereich lässt noch auf sich warten. Aufgrund der Vielzahl der eingereichten und förderfähigen Projekte an das Projektbüro des Bundes, wird sich die zuständige Stelle hoffentlich im Laufe des Herbstes mit dem Ergebnis der baufachlichen Prüfung zurückmelden und danach den endgültigen Förderbescheid zustellen können. Keine leichte Situation – zur großen Frustration der Stadtverwaltung, den Freizeitbetrieben und nicht zuletzt der Pfeddersheimer Bürgerinnen und Bürger, die nur allzu gerne wieder in ihrem Freibad ihre Runden ziehen möchten. Die Freizeitbetriebe haben alle Vorbereitungen getroffen und warten nun auf den Startschuss aus Berlin, damit es richtig losgehen kann.

Ein kinderfreundliches Familien- und Sportschwimmbad
Doch das lange Warten soll sich lohnen: Nach der Modernisierung und Erneuerung wird das Paternbusbad für Familien, Kinder und Jugendliche als generationsübergreifende, barrierefreie Schwimmsport- und Begegnungsstätte für die Pfeddersheimerinnen und Pfeddersheimer, das Umland, für den Schul- und Kindergartensport sowie für andere gesellschaftliche Gruppen dienen. Mit einem attraktiven Wasserspielplatz, einem Kinderplanschbecken, einem Kurs- bzw. Nichtschwimmerbecken sowie einem weitläufigen Freibadgelände mit integrativem Kinderspielplatz und mit dem bereits vorhandenem Boule-Platz, Beachvolleyballplatz und Outdoor-Fitnessgeräten wird die kompakte und zielgruppengerechtere Gestaltung der barrierefreien Anlage vielfältige Bade-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten bieten. Das Schwimm- und Kursangebot soll alle Altersgruppen gleichermaßen ansprechen und an die gelebte Schwimm- und Badetradition anknüpfen. So sollen vordergründig vor allem die Kleinsten durch das Erlebbarmachen des Elementes Wasser, beim Planschen spielerisch an die Wassergewöhnung heranführt werden. Schwimmschwache und wasserscheue Kinder sollen gefördert und zum Schwimmen angeleitet werden. Das Schwimm- und Aquakursangebot schafft weiter auch für Jugendliche, Erwachsene und Seniorinnen und Senioren zusätzliche Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen und sich zu begegnen. Darüber hinaus wird das neue Paternusbad die Spiel- und Trainingsstätten der umliegenden Sportvereine ergänzen.

Informations- und Fragerunde zum Sachstand Umbau und Sanierung
Zwischenzeitlich wurde die Zeit des unfreiwilligen Stillstands genutzt, um in einer Informations- und Fragerunde mit dem Gesellschafterausschuss der Freizeitbetriebe, der Ortsverwaltung Pfeddersheim, dem Vorstand des Förderverein Paternusbad e.V. und Badmitarbeiterinnen und -Mitarbeitern alle über den aktuellen Sachstand und die nächsten Schritte zu unterrichten. Zudem wurden noch einzelne Spezifikationen des neuen Bades vorgestellt und diese kritisch beleuchtet.

Aktuell ist die Freizeitbetriebe Worms GmbH in der Vorbereitung zur Antragstellung für weitere Förderprogramme. Die dringend benötigten Fördermittel sollen im Rahmen des erforderlichen zweiten Bauabschnittes eingesetzt werden. Es soll nichts unversucht bleiben, um die Zukunft des Paternusbades dauerhaft zu sichern. Der Bauabschnitt Zwei dient dem langfristigen Erhalt und der konzeptionellen Neuausrichtung des Schwimmbetriebs. Die Stadt Worms ist auf Fördergelder angewiesen, um Freizeiteinrichtungen wie Bäder am Leben zu halten.

Zum Hintergrund:
Im Zuge der jährlichen Begehung des Schachtes unter dem Hauptgebäude des Paternusbades wurden im März 2020 erhebliche Schäden an der Hohlsteindecke festgestellt. Durch ein externes Ingenieurbüro für Tragwerksplanung wurde die Hohlsteindecke untersucht und ein Gutachten erstellt. Auf Empfehlung des Gutachters musste das Gebäude sofort gesperrt werden, da Einsturzgefahr bestand. Weitere Untersuchungen des Gebäudebestands zur Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes führten zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung des Gebäudes nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Infolgedessen sind umfangreiche Maßnahmen unumgänglich und machten eine erneute Bewertung des aktuellen Sanierungs- und Modernisierungsbedarfs durch den Betreiber für das gesamte Bad erforderlich.
Dies erfolgte unter Berücksichtigung der zu erwartenden Kosten, dem daraus resultierenden Nutzen, des energetischen Einsatzes, der Klimaschutzziele und insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung des Bades für eine funktionierende und zukunftsfähige soziale Infrastruktur, mit Sport- und Kulturangeboten innerhalb der Stadt Worms.
Unter Abwägung der Dringlichkeiten wurden die erforderlichen Maßnahmen zum Erhalt des Bades in zwei klar voneinander abgegrenzte Bauabschnitte eingeteilt.

Der 1. Bauabschnitt umfasst folgende Bausteine:
- Abbruch des bestehenden Haupt- und Sanitärgebäude
- Neubau Haupt- und Sanitärgebäude an neuer Stelle

Der 2. Bauabschnitt dient dem langfristigen Erhalt und der konzeptionellen Neuausrichtung des Schwimmbetriebs und umfasst folgende Bausteine:
- Neue Mehrzweckbecken
- Erneuerung der Beckenumgänge
- Planschbecken, Wasserspielplatz
- Schwimmmeistergebäude mit Eltern-Kind-WC
- Attraktionen im Wiesenbereich (Outdoor-Fitnessgeräte)
- Photovoltaikanlage

Mit der Umsetzung des 1. Bauabschnittes wird im Frühjahr 2022 begonnen. Hierfür sind der Stadt Worms Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ in Höhe von 898.884,- € zugesichert. Auch für den 2. Bauabschnitt wird sich die Stadt um Fördergelder bewerben.